Weihnachtstannen Wettbewerb

Heidenrod 09.01.2017

Spaß bei Mehrkampf mit ausrangierten Weihnachtstannen in Heidenrod-Zorn

Von Thorsten Stötzer

ZORN – Beim einhändigen Stemmen zeigen die Athleten bereits nach wenigen Sekunden die Zähne und kneifen die Augen zusammen. So ein ausgedienter Christbaum kann verdammt schwer sein, wenn man ihn am ausgestreckten Arm in Schulterhöhe halten soll. Das wird augenfällig beim Weihnachtsbaum-Mehrkampf der Zorner Feuerwehr. Es dauert eine Weile, bis beim Stemmen jemand eine volle Minute durchhält, ein sehr gutes Resultat erzielt etwa Torsten Eckel mit 1:22 Minuten.

Um den unterhaltsamen Wettbewerb veranstalten zu können, musste die Jugendfeuerwehr mit Unterstützung der Einsatzabteilung erst mal die ausrangierten Weihnachtsbäume in Zorn und weiteren Heidenroder Ortsteilen (Niedermeilingen, Algenroth und Obermeilingen) einsammeln. Sportgeräte sind danach genügend vorhanden für die insgesamt vier Disziplinen. 2009 gab es einen ähnlichen Wettkampf in Zorn mit anderen Organisatoren.

      DIE VORDEREN PLÄTZE

Der Weitwurf steht am Anfang

Wehrführer Björn Jakobs und Jugendfeuerwehrwart David Würz hatten nun die Idee, die Weihnachtsbaum-Gaudi wieder aufleben zu lassen. Dank Grill und Glühwein entwickelt sich im dünnen Schnee hinter der Morsbachhalle zugleich ein kleines Volksfest in der ansonsten ereignisarmen Zeit zwischen Neujahr und Fastnacht. Für die Teilnehmer wiederum steht der Weitwurf am Anfang der Übungen.

Bei zwölf Metern soll der Weltrekord liegen, verkündet Würz, doch in Zorn besteht keine Gefahr, dass er gebrochen wird. Es dauert eine Weile, bis sich die günstigste Technik herauskristallisiert. Frauen versuchen, aus der Hüfte zu werfen. Achim Goebel, der früher den Diskus 51 Meter weit beförderte, wendet eine Variante mit Drehung an, erzielt aber zum Einstieg lediglich 3,70 Meter, ehe er sich steigert.

Leichter wird es, wenn man über die Schulter wirft. „Das geht ganz gut“, bestätigt der Niedermeilinger Frank Gilles. Mancher fürchtet jedoch Krämpfe und Zerrungen oder klagt: „Ich habe mir am Ellenbogen wehgetan.“ Letztlich ist alles ein großer Spaß, bei dem auch das Format der Bäume Fairness dokumentiert, denn die sind unterschiedlich groß für Männer, Frauen, Kinder und Vorschulkinder.

Weihnachtsbäume an einer langen Leine zu ziehen ist eine weitere Aufgabe. Die Besten schaffen eine halbe Bolzplatzlänge in weniger als zehn Sekunden. Dann lauert ein Parcours, durch den jeder einen Tannenbaum transportieren muss. Es geht über Hürden, Stammstücke und im Kniehebelauf durch 19 alte Autoreifen. Zudem muss der Baum durch einen Trichter gestoßen und zuletzt aufgerichtet werden. Am Ende gewinnen Niklas Lotz bei den Männern, Nicole Jud bei den Frauen, Aron Kurz bei den Kindern und Till Jakobs bei den Kleinsten. Björn Jakobs hatte übrigens 2009 gesiegt, nun wird der Wehrführer Dritter und stiftet die ersten Preise bei den Erwachsenen. Die bestehen aus Gutscheinen für Weihnachtsbäume, denn die verkauft Jakobs, wenn Saison ist. Was jetzt im Januar nicht als Sportgerät dient, gibt dem großen Lagerfeuer Nahrung, das nahe des Wurf-Sektors angezündet wird.